Die Bilder wurden zum Großteil im Rahmen unserer politischen Reise nach Argentinien im September/Oktober 2002 gemacht. Im Mittelpunkt standen die seit mehreren Jahren zugespitzte politökonomische Krise und die Rolle neuer sozialer Bewegungen seit dem Aufstand vom 19./20.12.2001 (siehe auch iz3w Nr. 263 – 265), als Staatspräsident De la Rúa von Massendemonstrationen in der Hauptstadt Buenos Aires praktisch aus dem Palast gejagt wurde. Seit dem formiert sich ein breiter Protest auf den unterschiedlichsten Ebenen. Die gesellschaftliche Lähmung hat sich teilweise gelöst und die Kämpfe verschiedener Sektoren stehen nicht mehr völlig unverbunden neben einander. Hinter der Parole „Dass sie alle abhauen, dass auch nicht einer bleibe!“ vereinen sich AktivistInnen der Arbeitslosenbewegung (piqueteros) wie auch der Nachbarschaftsversammlungen (asambleas de vecinos). Während sich die Piqueteros vorwiegend aus den verarmten Teilen der Arbeiterklasse zusammensetzen, finden in den asambleas eher Angehörige der absteigenden Mittelschicht zusammen.
Bilderstrecke Argentinien 2002