Der Internationale Arbeitskreis e.V. (IAK) bietet politische Bildung in Form von Reisen und Austauschprogrammen an. Unsere Arbeit teilt sich dabei in zwei Bereiche: Reisen für Menschen aus Deutschland in andere Länder und Programme für Gruppen aus anderen Ländern in Deutschland.

Unsere Angebote beschäftigen sich mit Themen wie Jugendarbeit, gesellschaftliche Teilhabe, Migration, der Auseinandersetzung mit Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus und den damit verbundenen gesellschaftlichen Ideologien, Konflikten und Geschichtsdiskursen. Eine zentrale Rolle spielen dabei immer die zivilgesellschaftlichen Akteur*innen, die sich mit diesen Fragen auseinandersetzen und versuchen, ihre Gesellschaft hin zu mehr persönlicher Freiheit und Gleichberechtigung und weniger Diskriminierung, Benachteiligung und Ungleichheit zu verändern und ihre Gesellschaft, Geschlechterverhältnisse und -normen kritisch zu hinterfragen.

Teilnehmende unserer politische Reise nach Finnland im Herbst 2021 zu Besuch bei der „Finnish Somali League“
In die Welt

Zu den Kernkompetenzen des IAK gehört es, dass wir Menschen und Gruppen, die sich in ihrem Kontext mit bestimmten Themen, Ländern oder Regionen beschäftigen, dabei unterstützen, inhaltlich, organisatorisch und didaktisch ausgezeichnete Bildungsreisen zu organisieren. Die Mitglieder des IAK bringen hierbei ihre vielfältigen Erfahrungen in allen Aspekten einer solchen Reise ein, damit diese für Organisator*innen und Teilnehmende ein voller Erfolg wird. Unsere Reisen unterscheiden sich dabei klar von klassischen Bildungsreisen: Wir treffen uns mit Aktiven aus sozialen Bewegungen und professionellen Menschenrechtler*innen, Journalist*innen oder Wissenschaftler*innen. Wir setzen die aktive Mitwirkung unserer Teilnehmenden voraus und schaffen so die Möglichkeit zu intensiver gemeinsamer Auseinandersetzung mit dem Thema. Bei unseren Reisen in andere Teile der Welt arbeiten wir ehrenamtlich bzw. gegen geringe Aufwandsentschädigungen, und unser Ziel ist neben den ganz konkreten Fragestellungen jeder Reise, bei uns selbst und unseren Mitfahrer*innen sicher geglaubte Einsichten ins Wanken zu bringen und das Weltbild ein wenig durchzuschütteln. Nach einer Reise haben wir mehr Fragen als davor.

Anstelle eines ethnisierten Kulturbegriffs suchen wir die Vielfalt von Lebensformen, Werten und Interessen einer Gesellschaft. „Nationalkultur“, Tradition und Folklore gehören bei unserer Arbeit zum Gegenstand kritischer Auseinandersetzung. Statt vorgeblich traditionelle Lebensweisen oder Folkloredarbietungen schön und exotisch zu finden, fragen wir uns nach den zugrundeliegenden sozioökonomischen Verhältnissen, gesellschaftlichen Konflikten, Nationaldiskursen und Herrschaftsmechanismen.

Unsere Reisegruppe aus Kirgistan zu Besuch im Kulturzentrum „Utopiastadt“ in Wuppertal im Herbst 2019
Beim IAK zu Gast

Unsere langjährigen Erfahrungen, unsere oftmals engen Kontakte zu Partnerorganisationen in aller Welt und unsere guten Kontakte hier vor Ort nutzen wir für die zweite Säule unserer Arbeit: Programme für Gruppen aus unseren Partnerländern in Deutschland. In diesem Bereich arbeitet der IAK als NGO, die je nach Bedarf mit unseren Partnergruppen ein anspruchsvolles Programm vor allem im Themenbereich Jugendpolitik und Zivilgesellschaft in Deutschland organisiert. Auch hier arbeiten wir mit einer Mischung aus Expert*innengesprächen, Seminar- und Trainingsblöcken, Exkursionen und Begegnungen, doch sind solche Reisen für uns und unsere Gäste in den meisten Fällen kein Urlaub, sondern Teil ihrer Arbeit. Unsere Projektteams stellen wir so zusammen, dass wir Fachkompetenz im Themenbereich des jeweiligen Programms und Regionalkenntnisse der Partnerregion optimal kombinieren.

 

Unsere Regionen und Kernkompetenzen

Die Mitglieder des IAK interessieren sich jeweils für unterschiedliche Länder und Regionen. Thematisch sind sie auf verschiedene Bereiche spezialisiert, von Jugendarbeit über Migrationspolitik und Konfliktbearbeitung bis hin zur Auseinandersetzung mit Rassismus und Antisemitismus, um ein paar Beispiele zu nennen. Die besondere Kompetenz des IAK als Organisation ist es jedoch, Regionalexpert*innen bei der Organisation von anspruchsvollen politischen Bildungsreiseangeboten zu unterstützen. Den Schwerpunkt unserer Arbeit in den letzten Jahren bilden das postsowjetische Zentralasien, Mexiko, Israel, Benin und Katalonien. Doch wir sind auch für Anfragen zu Ländern offen, die wir noch gar nicht in unserem Programm hatten.

 

Unsere Partner*innen

Ein Teil unserer Angebote wird von Partner*innen finanziell unterstützt. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert einen Teil unserer Programme für Fachkräfte der Jugendarbeit. Einzelne Veranstaltungen werden von verschiedenen Stiftungen co-finanziert. Unsere Programme in Deutschland finden in Kooperation mit oder Unterstützung von Partnern wie UNDP, OSZE, UNICEF, der Soros Foundation/Open Society Institute, der Heinrich-Böll-Stiftung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und anderen Organisationen statt. In den Blättern des IZ3W führen unsere Reisen gelegentlich zu Beiträgen wie den Schwerpunkten zu Zentralasien und Namibia.