(Announcement in English here)
Im Rahmen seines langjährigen deutsch-kirgisischen Austauschprogramms für Fachkräfte der Jugendarbeit empfängt der Internationale Arbeitskreis e.V. in der Zeit vom 02.-12. Dezember 2010 eine Gruppe aus Kirgistan.
Die Gruppe besteht größtenteils aus MitarbeiterInnen des neu geschaffenen Ministeriums für Jugend und Sport. Der Gruppe gehört auch der Minister Aliasbek Alymkulov an. In unserem gemeinsamen Programm geht es um die Organisation von Jugendpolitik in Deutschland und Kirgistan und die Planung und Umsetzung von Programmen. Ein wichtiger Schwerpunkt wird auf dem Themenbereich der Evaluation liegen. Anhand von Gesprächen mit staatlichen Stellen wie dem Bundesjugendministerium und der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, mit Organisationen im Bereich der Jugendarbeit wie dem Kreis-Kinder- und Jugendring Märkisch-Oderland in Seelow, aber auch dem Besuch verschiedener Projekte als Beispiele erfolgreicher Jugendarbeit. Die Projekte sind sämtlich angesiedelt im Kontext des Programms „Vielfalt tut gut“. Hinzu kommen Seminareinheiten zur Einführung in den sozialen, ökonomischen und kulturellen Kontext von Jugendarbeit in Deutschland und der Region Berlin-Brandenburg sowie ein Tagesseminar mit der wissenschaftlichen Begleitung des Programms „Vielfalt tut gut“ an der INA der Freien Universität Berlin.
Bereits im Jahr 2009 war eine Gruppe von MitarbeiterInnen aus staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen aus Kirgistan zu Besuch in Berlin, für die ein ähnlich ausgerichtetes Programm organisiert wurde. Die TeilnehmerInnen schreiben uns noch heute regelmäßig, dass sie die Inhalte des letztjährigen Programms in ihrer täglichen Arbeit inspiriert. An dieser Stelle auch ein Dank an alle, die damals als externe ReferentInnen oder als Mitglieder der Gruppe auf deutscher Seite daran mitgewirkt haben.
Als Fortsetzung ist geplant, dass eine Gruppe von ExpertInnen des IAK e.V. im Frühsommer 2011 in Kirgistan ein Training für die Zeilgruppen der Austauschprogramme 2009 und 2010 halten, um die Inhalte weiter zu vertiefen.
Das kirgisische Jugendministerium wurde nach dem Sturz von Präsident Kurmanbek Bakiev am 07. April 2010 neu geschaffen. Seit der Gründung im Mai 2010 ist das Ministerium mit dem Aufbau von Strategie und Struktur beschäftigt. Da die wenigsten MitarbeiterInnen aus der Jugendarbeit kommen, sind die Erfahrungen aus Deutschland ein wichtiger inhaltlicher Input für das Ministerium.
Im Juni kam es in den Städten Osch und Dschalal-Abad im Süden Kirgistans zu ethnisierten Auseinandersetzungen zwischen den in dieser Region siedelnden Kirgisien und Usbeken. Ethnisch orientierter Nationalismus nimmt in der kirgisischen Öffentlichkeit eine erschreckende Rolle ein. Vor diesem Hintergrund werden Beispiele aus Deutschland aus dem Bereich multikultureller Gesellschaft, Diversity und sozialen Konflikten gewählt.
Das Programm wird gefördert aus Mitteln des UNDP Youth Program in Kirgistan und des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP).
Das Projekt wird auf deutscher Seite organisiert von Yulia und Michael Schulte, die in Deutschland und Kirgistan langjährige Erfahrungen mit Jugendarbeit und Entwicklungsprojekten haben. Claudia Luzar ergänzt das Team. Sie arbeitet an der INA der Freien Universität Berlin in der wissenschaftlichen Begleitung des Bundesprogramms Vielfalt tut gut.
Nähere Infos: kirgistan@iak-net.de
Fotos von unserem Besuch aus Kirgistan im November/Dezember 2009
Kyrgyzstan-Berlin_2009 |