1424485_644541962255235_624383793_nBesuch einer Gruppe aus Kirgistan in Berlin, 29.11. bis 10.12.2013

BürgerInnen fordern immer stärker ein, an politischen Entscheidungen beteiligt zu werden. Stuttgart 21 ist in Deutschland nur das bekannteste Projekt, das aufgrund von Protesten von Menschen, die sich übergangen fühlten, in eine große Krise geraten ist. Auch bei der Energiewende oder bei Bauprojekten in Kommunen können politische Entscheidungsträger nicht mehr damit rechnen, dass ihre Vorhaben einfach akzeptiert werden.

Auch in Kirgistan ist Bürgerbeteiligung ein wichtiges Anliegen. Herausragendes Instrument sind die „Gesellschaftlichen Beiräte von Ministerien und Institutionen wie dem Rundfunk, in denen VertreterInnen der Zivilgesellschaft sitzen und erhebliche Einsichtsrechte haben. Im Umgang mit einer postsowjetischen Bürokratie ist dies für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Doch auch in anderen Bereichen fordern Menschen und Organisationen, mit ihren Bedürfnissen und ihrer Expertise in Entscheidungsprozesse einbezogen zu werden.

Unsere Gäste kommen aus verschiedenen Organisationen und Projekten im Bereich Jugendpolitik und Jugendarbeit. Gemeinsam arbeiten sie im Netzwerk „Jugendpolitik in Aktion“, das derzeit 16 Organisationen aus ganz Kirgistan umfasst. Sie möchten sicherstellen, dass ihre Interessen und Expertise wahrgenommen werden und in die Politik einfließen.

Bei unserem Programm werden wir in Berlin und dem Umland verschiedene Organisationen und Initiativen, Institutionen und Projekte besuchen, die an dieser Schnittstelle von Partizipation und Jugendpolitik, von Protest und Mitgestaltung, angesiedelt sind, um gemeinsam zu überlegen, wie zivilgesellschaftliche Akteure politisches Handeln besser beeinflussen können.

Interessierte sind eingeladen, sich unserem Programm ganz oder in Teilen anzuschließen. Es wird deutsch-russisch gedolmetscht.

Das Projekt wird finanziert aus Mitteln der Kinder- und Jugendplans des Bundes, der Soros Foundation Kirgistan und dem GIZ-Büro in Kirgistan (GIZ-Programm „Perspektiven für die Jugend“).

Leitung: Yulia Schulte, Michael Schulte

Informationen und Kontakt: kirgistan@iak-net.de

Ablaufplan (wird laufend aktualisiert)

Informationen zu den Organisationen der kirgisischen Teilnehmenden

Soros Foundation

Die Soros Foundation Kyrgyzstan gehört zum Netzwerk der Open Society Foundation von George Soros. Seit 20 Jahren arbeitet die Stiftung in Kirgistan, um in Kirgistan die Entwicklung einer offenen Gesellschaft zu unterstützen. Mit Förderprogrammen u.a. in den Bereichen Jugend, Rechtsstaatlichkeit, Gesundheitssystem, Bildung gehört die Soros Foundation zu den wichtigsten Geldgebern für zivilgesellschaftliche Akteure in Kirgistan.

Youth Human Rights Group

Seit 17 Jahren arbeitet die YHRG zum Thema Kinder- und Jugendrechte und hat in vielen Bereichen wichtige Erfolge erzielen können. Die YHRG mit Sitz in der Hauptstadt Bischkek gehört zu den einflussreichsten NGOs im Jugendbereich.

Dostoyanije Respubliki

Dostoyanije Respubliki ist Träger zahlreicher Jugendprojekte. Die Organisation u.a. Träger des Ressourcenzentrums für Jugendliche im Auftrag des Jugendministeriums. Dennoch ist DR keine staatlich kontrollierte Struktur und arbeitet unabhängig.

Jugendnetzwerk Y-PEER für gleiche Bildungschancen

Y-PEER ist ein Netzwerk von Jugendorganisationen, das vom Weltbevölkerungsfonds initiiert wurde. Y-PEER Kirgistan arbeitet u.a. zu den Themen sexuelle und reproduktive Gesundheit (und ist derzeit mit einer massiven Kampagner Konservativer gegen sexuelle Aufklärung konfrontiert), Bildungschancen und Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen.

Youth of Osh

Youth of Osh wurde 2008 gegründet und möchte die gesellschaftliche Aktivität von Jugendlichen stärken. Mit zahlreichen Projekten im Süden Kirgistans gehört die Organisation zu den aktivsten der Region.

Leadership

Schon seit 1998 arbeitet Leadership in der Stadt Karakol am See Issyk-Kul. Leadership ist ein Freiwilligennetzwerk, das sich vor allem mit Freiwilligenaustausch und der Unterstützung benachteiligter Kinder beschäftigt und das Trainingsprogramm Schule für Demokratie und Leadership veranstaltet.

Entwicklung für junge Bürger
Angesiedelt in Djalal-Abad, nach Osch der zweitgrößten Stadt im Süden Kirgistans, widmet sich die Organisation der religiösen Toleranz und dem friedlichen Miteinander. Mit zahlreichen Projekten setzt sie sich mit der erstarkenden religiösen Radikalisierung in der Region auseinander und arbeitet dazu mit staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren zusammen.

Klub junger Politiker Batken
Die Organisation aus der Region Batken ganz im Süden Kirgistans arbeitet mit einem multikulturellen Team, um die Beteiligung und Kooperation von Jugendlichen und Jugendorganisationen mit staatlichen und kommunalen Stellen der Region zu stärken.

Besuch aus Kirgistan: Jugendpolitik und Bürgerbeteiligung
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