“Así era ella, joven y bella”, “So war sie, jung und schön” sangen die Batallones Femeninos am 15. September, dem mexikanischen Nationalfeiertag auf einem Stadtteilfest, zum Schock des Publikums in Feierstimmung. Das Lied handelt von Maria, Juana, Carolina und all den Frauen und Mädchen die brutalen Feminiziden zum Opfer fallen. Mit ihrer Musik nehmen die Batallones Femeninos kein Blatt vor den Mund. Ihre Texte sind klar und deutlich, anklagend, aufwühlend und gehen unter die Haut.
Murder, Oveja Negra, Alex und Dilemma, vier Frauen der sieben-koepfigen Hip-Hop Gruppe, die mit ihren Texten gegen Sexismus, Gewalt, Militarisierung und Rassismus singen, haben wir heute getroffen. Sie beschreiben sich selbst als Töchter, Mütter, Maquilaarbeiterinnen, Studentinnen, Schülerinnen und Künstlerinnen, die die Musik zusammengebracht hat. Aber Musik ist nicht die einzige Ausdrucksform der Gruppe. Performance, Grafik und Graffiti sind weitere Werkzeuge ihres auf die Stadt und die Grenzregion konzentrierten Aktivismus.
“Bevor wir Batallones Femeninos gegründet haben, waren wir alle in der Hip Hop Szene aktiv, aber in gemischten Bands”, sagt Dilemma eine der vier Gründerinnen der Gruppe. “In den gemischten Gruppen haben wir meist nur im Hintergrund gestanden. Bei Batallones sind wir alle die Hauptperson.” Als Frauen solidarisch zusammen Musik zu machen, Träume, Angst und Wut herauszusingen, bleibt für alle ein magischer Moment.
Die Gruppe Batallones Femeninos entstand 2009 zeitgleich und als Teil der Kolectiva Fronteriza, einem Raum in dem sich junge Frauen in Cd. Juárez zusammen getan haben, um kreative direkte Aktionen im privaten und öffentlichen Raum durchzuführen. Dabei steht die Autonomie über das eigene Leben und den eigenen Körper, solidarisches Netzwerken untereinander und der Kampf gegen Gewalt, Sexismus und Machismus im Vordergrund.