Damit ist nicht das berühmte Gemälde von Munch gemeint, sondern unser erstes Ausflugsziel in Mexiko. Es handelt sich um den mexikanischen Nationalfeiertag, der mit diesem Zeremoniell eingeläutet wird und in diesem Jahr zum 203. Mal zelebriert wird.
Nach der Grenzüberquerung bringt uns ein Shuttlebus zum „Parque del Xtremo“ in Ciudad Juárez, an dem ein gigantisches rotes X demonstrativ für Mexikanität steht und den leuchtenden Stern in den Franklin-Bergen von El Paso nicht nur von unserem Standort aus in den Hintergrund verdrängt.
Das sehr gut besuchte Fest steht ganz klar in den Farben Gründ-Weiß-Rot, die nicht nur das pompöse Feuerwerk dominieren. Es bildet zusammen mit dem „Grito“ – einer historisch angelehnten patriotischen Lobrede auf Mexiko, bei der die Menge auf jeden Satz lautstark mit „Viva!“ antwortet – den Höhepunkt. Umrahmt wird letzterer von musikalischen Darbietungen bekannter mexikanischer Künstler wie „Banda MS“ oder „Espinoza Paz“. Zwischendurch probieren wir uns durch eine Reihe kulinarischer Spezialitäten, von Tamales über Horchata bis hin zu Elotes. Währenddessen werden uns von allen Seiten Artikel in den Nationalfarben angeboten.
Kurz nach Mitternacht nehmen auch die letzten von uns den Bus zurück zur Grenze. Um 3 Peso beziehungsweise einen Quarter Dollar (die fällige Gebühr) ärmer betreten wir das nächtliche El Paso, das am Sonntag eher an ein verschlafenes Örtchen erinnert als an eine 800 000-Einwohner-stadt. Schließlich fallen wir ins Bett, die vielen Eindrücke und ein bisschen Jetlag haben uns ziemlich müde gemacht.
El Grito – der Schrei