Und
wer ist der Internationale Arbeitskreis?
Der
IAK möchte mit gesellschaftskritischem Anspruch nicht nur
die Verhältnisse in Deutschland reflektieren, sondern
diese in Zusammenhang mit den Zuständen in anderen Teilen
der Welt setzen. Wir betreiben keineswegs neutrale
Informationen und Analysen zum Weltgeschehen. Wir machen auch
keine klassische internationalistische Soli-Arbeit oder
solidarisieren uns mit nationalen Befreiungsbewegungen.
Vielmehr kritisieren wir die gesellschaftlichen Verhältnisse,
die wir nicht für die besten aller denkbaren halten, die
zwar genügend materielle Möglichkeiten geschaffen
haben, um allen Menschen ein gutes Leben garantieren zu
können, in der statt dessen jedoch bis heute Milliarden
in Elend leben. Wir wollen uns nicht damit abfinden, dass die
Produktion von Gütern nicht an den Bedürfnissen der
Menschen ausgerichtet ist, sondern an den Gesetzen der
Kapitalakkumulation. Die Kritik soll das Bewusstsein für
die Unvernunft der Verhältnisse, in denen wir leben,
schärfen. Dabei verfolgen wir unterschiedliche
theoretische Ansätze. Gemeinsam haben wir das Interesse,
die spezifischen Formen von rassistischer Ausgrenzung und
nationaler Formierung, des Kapitalismus und
Geschlechterverhältnisses zu ergründen und zu
reflektieren, immer auch mit kritischem Bezug auf die
Verhältnisse in Deutschland.
Das
Kürzel "IAK" steht für Internationaler
Arbeitskreis und ist ein eingetragener Verein mit Sitz in
Berlin, der aber auch bundesweit arbeitet. Schwerpunkt unserer
Arbeit ist die politische Bildung und der internationale
Austausch. Dabei beschäftigen wir uns mit Themen wie
Antisemitismus in Deutschland und Europa, dem
Transformationsprozess in Osteuropa und Asien, dem
Friedensprozess in Israel, Geschichtspolitik in Chile, dem
Jugoslawienkrieg, dem ethnologischen Blick auf das Andere,
Antiamerikanismus, Kritik linker Solidaritätsarbeit und
Antiglobalisierungsbewegungen oder der Frage, was linke
Politik in den USA bedeutet.
Wir
machen Abendveranstaltungen, Seminare und vor allem politische
Seminarreisen. Gerne vermitteln wir zu unseren
Schwerpunktthemen auch ReferentInnen oder stellen Kontakte zu
unseren befreundeten Organisationen im In- und Ausland her. In
loser Reihenfolge geben wir Dokumentationen unserer
politischen Reisen und Veranstaltungen heraus, die sich auch
auf unserer Homepage finden lassen.
Die
meisten Projekte werden u.a. durch Zuwendungen von
verschiedenen Ministerien, der Europäischen Kommission
oder Jugendbildungswerken finanziert.
Derzeit
arbeiten wir auf unseren Gruppentreffen an der Kritik von NGOs
(Nichtregierungsorganisationen) und der Konzeption von
„Zivilgesellschaft“. NGOs haben in weiten Teilen
der Welt viele Aufgaben übernommen. Dabei wirken sie als
ExpertInnen auf ihrem Themengebiet – seien es
Menschenrechte, Frauenpolitik, Umwelt, Rassismus -, riskieren
dabei jedoch oft keinen Blick aufs Ganze und stellen die
Verhältnisse, in denen sie arbeiten, nicht als solche in
Frage. Dabei ist es die unvernünftige Einrichtung der
Welt, die eine nachhaltige Lösung ihrer Probleme
verhindert. In ihren jeweiligen Arbeitsgebieten leisten manche
gleichzeitig wichtige Arbeit. Gerade in Transformations- und
Trikontländern sind diese Organisationen durch ihre
Abhängigkeit von westlichen Geldquellen wie dem Open
Society Fund oder deutschen Parteistiftungen gleichzeitig
mögliches Instrument der Metropolenländer, massiv
politischen Einfluss auf die jeweiligen Länder zu nehmen.
Während unserer politischen Reisen ist unser
Arbeitsschwerpunkt Kritik von NGOs immer auch Thema.
Vorläufiger Abschluss des Projekts wird ein Seminar am
31. Oktober bis 2. November 2003 sein, bei dem wir unsere
theoretischen wie empirischen Ergebnisse vorstellen.
Der
Arbeitsschwerpunkt politische Seminarreisen
Wir
organisieren politische Seminarreisen für jüngere
Menschen. In Gruppen von bis zu zwölf Teilnehmenden
fahren wir in verschiedene Länder, um uns dort mit
kritischen Personen und Gruppen zu treffen. So waren wir in
den letzten Jahren in Chile, Israel, Russland, Tschechien,
Frankreich, Italien, Kirgisien, Argentinien, Jugoslawien,
Rumänien, den USA und anderswo.
Während
unserer Seminarreisen im Ausland treffen wir uns mit unserer
jeweiligen Partnerorganisation und verschiedenen anderen
Gruppen und Einzelpersonen wie Antirepressionsgruppen,
Zeitungsprojekten, Studiorganisationen, Jugendverbänden,
Menschenrechtsorganisationen, Theoriezirkeln,
HausbesetzerInnen, feministischen, jüdischen,
antifaschistischen, antirassistischen, marxistischen und
anarchistischen Gruppen etc. Auch Treffen mit Parteien,
Gewerkschaften, Botschaftern oder nationalen Minderheiten
können für unsere Fragestellungen interessant sein.
Bei unseren Reisen lernt man nicht nur etwas über die
Zustände in diesem Land, sondern meist auch über
linke Theorie und Praxis, die dort betrieben wird.
Häufig
laden wir auch Gruppen zum Besuch in der BRD ein und neben
einem ausführlichen politischen und kulturellen
Rahmenprogramm veranstalten wir mit ihnen auch öffentliche
Wochenendseminare, die auf der Homepage angekündigt
werden.
Zu
unseren GesprächspartnerInnen haben wir kein
paternalistisches Verhältnis, sondern diskutieren mit
ihnen vor dem Hintergrund unserer Kritik an den Verhältnissen,
an Staat und Nation und ganz besonders natürlich an
Deutschland. Dabei wird immer wieder deutlich, wie notwendig
die Vermittlung und Reflexion unserer Kritik angesichts der
Konfrontation mit den Verhältnissen in anderen Ländern
ist. Wir bieten allen Mitfahrenden die Möglichkeit,
ihr Leben auch auf der Reise selbst zu gestalten und das
Programm und die Gespräche mitzubestimmen und gemeinsam
vorzubereiten. Es bleibt auch Zeit für touristische
Aktivitäten. Außerdem können Reisen
individuell verlängert werden. Zusammen mit
Vorbereitungsreadern und -seminaren und den Diskussionen vor
Ort ist man nach einer solchen Fahrt um einiges schlauer, was
sich meist in Auswertungsbroschüren, die interessierte
Teilnehmende zusammen erstellen, bzw. einzelnen Texten und in
unserer weiteren inhaltlichen Arbeit niederschlägt. Wir
führen Abendveranstaltungen und Seminare durch, um unsere
Erkenntnisse zur Debatte zu stellen.
Zu den
Fahrten ist jedeR herzlich eingeladen, die oder der Interesse
für unsere Fragen hat oder eigene Fragestellungen
mitbringt. Allen Diskussionen stellen wir uns allerdings
nicht: Rassistisches, sexistisches und antisemitisches
Gedankengut grenzen wir eben so gerne wie intolerant aus. Eine
Mitgliedschaft beim IAK, besondere Sprachkenntnisse oder viel
Vorwissen über das jeweilige Land sind nicht notwendig.
Wenn Du uns kontaktieren möchtet, z.B. um mehr Infos über
die aktuell geplanten Reisen, die Anmeldung,
ReferentInnenlisten usw. zu erhalten, nutze eine der folgenden
Möglichkeiten:
Post:
IAK e.V.
Postfach 30 92 40 10754
Berlin
info@iak-net.de
www.iak-net.de
Fax: 01212-5-186-19-082
(web.de-Fax)
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