Unser allererster Termin führt uns zu „Sister Namibia“, der größten Frauenorganisation Namibias, die auch noch zufällig ihr Büro in der Nähe unserer Unterkunft haben. Sie geben ein gleichnamiges Magazin heraus, das teilweise auch per Radio übertragen wird und Artikel in afrikanischen Sprachen, die in Namibia gesprochen werden, enthält. Dadurch können sie auch Menschen in entlegenen Regionen und Analphabet_innen erreichen. Wichtig ist ihnen, sich auch Männer zu richten, weswegen immer einige Artikel auch die Stimmen von Männern zu Wort kommen lassen, z.B. wenn es um gender-based-violence oder um Vaterschaft geht.
Innocentia informierte uns darüber, dass Gewalt in einigen Regionen und Familien sehr üblich sein und auch die Teenager-Geburtenrate und die Zahl der alleinerziehenden Mütter erschreckend hoch sein. Die Armut unter Mädchen und jungen Frauen mache diese außerdem für Prostitution empfänglich. Junge Frauen, die sich von älteren Männern für Sex bezahlen lassen, um sich Grundnahrungsmittel oder Hygieneprodukte zu leisten, sei nicht ungewöhnlich. Aus diesem Grund hat „Sister Namibia“ wiederverwendbare Binden entwickelt und verteilt diese in ruralen Gebieten. Dadurch können Mädchen auch während ihrer Menstruation weiter am gesellschaftlichen Leben und dem Schulunterricht teilnehmen.