Politische Reise durch Israel auf den Spuren des ’neuen sozialen Protests‘, der von den Zelten auf dem Rothschild-Boulevard im Sommer 2011 bis zur Knesset-Kandidatur einiger Hauptinitiator_innen des Protest im Januar 2013 reicht.
Diese soziale Bewegung wurde von vielen Seiten als neuartig, noch-nie-dagewesen für die israelischen Gesellschaft beschriebenen, Themen wie Überteuerung der Lebenshaltungskosten und Zugang zu bezahlbarem Wohnraum schienen die verschiedensten Gesellschaftsschichten zu verbinden. Wie wird diese Bewegung seitens der beteiligten Aktivist_innen beschrieben? In welchem Verhältnis steht sie zur politischen Agenda? Wie ist das Auftauchen neuer Parteien, etwa der Partei ‚Jesh Atid‘ (‚Es gibt eine Zukunft‘) des aus den Medien bekannten Yair Lapids, die in den letzten Wahlen 16% gewinnen konnte, einzuschätzen? In welchem Verhältnis stehen soziale Fragen und die ungelöste ‚Palästina-Frage‘ zueinander? Wie schätzen Organistionen und Aktivist_innen diese Zusammenhänge ein?
Des Weiteren wollen wir uns einzelne soziale Brennpunktthemen in Israel durch die Linse beteiligter Aktivist_innen näher anschauen, etwa Themen wie Stadtteilpolitik, Gentrifizierung und Segregation innerhalb der Stadt, Zugang zu Bildung und neue Ansätze israelisch-palestinensischer Bildungsprojekt.
Im letzten Jahr führte eine aufsehenerregende mediale Kampagne über Flüchtlinge, die insbesondere in Süd-Tel-Aviv das Stadtbild prägen und teils in einem öffentlichen Park wohnen, zur ersten größereren Abschiebungswelle von israelischer Seite. Ein Zaun inklusive moderner Überwachungstechnologie an der ägyptischen Grenze im Sinai ist bereits entlang der Hälfte der 240 km langen Grenze fertiggestellt , ein großes Abschiedegefängnis in der Wüste ist in Planung. Wie verändert sich die Situation Asylsuchender durch diese Maßnahmen? Wie kann der gesellschaftliche Diskurs beurteilt werden und wie erleben die Betroffenen die Situation? Gibt es Verbindungslinien zwischen dem ’sozialen Protest‘ und Menschrechts-Aktivist_innen?
Über Gespräche und Begegnungen mit Institutionen und Aktivist_innen sowie Besichtigungen wollen wir die ‚umkämpften Orte‘ innerhalb der israelischen Gesellschaft kennenlernen, an denen Fragen nach sozialer Gerechtigkeit, Teilhabe und Zugehörigkeit verhandelt werden. Uns geht es dabei nicht nur darum, ein lebendigs Bild der israelischen Gesellschaft zu zeichnen, sondern die Reise auch als Spiegel zu benutzen, um eigene Vorstellungen zu reflektieren. Im Hintergrund steht dabei die Frage ‚Warum Israel?‘, d.h. welche Perspektiven auf das Land bringen wir mit und wie sind diese geprägt von unserem eigenen Hintergrund?
Das genaue Programm wollen wir in Absprache mit allen Mitfahrenden ausarbeiten, da es uns wichtig ist, spezifische Interessen zu berücksichtgen und/oder bestehende Kontakte, bzw. explizite Wünsche der Teilnehmenden einzubinden. Uns ist es wichtig, dass wir als Gruppe reisen werden und dabei gemeinsam für das Wohl aller verantwortlich sind.
Gerne könnt ihr uns kontaktieren, wenn ihr Fragen oder Zweifel habt. Wir freuen uns auf den Austausch und die gemeinsame Reise.
Termin: ca. 26./27.12.2013 – 05./06.01.2014
Anmeldeschluss: 31.Mai 2013
Kosten: ca. 900-1.000€
Organisation vor Ort: Hanoch Katsir & Bettina Ritter
Weitere Informationen und Anmeldung: israel@iak-net.de
Hallo,
geht es noch sich trotz abgelaufener Ffrist für die Israelreise anzumelden?
herzlichen Gruß
Thomas
lieber Thomas,
ja, es ist noch möglich sich anzumelden.
beste Grüße
Bettina