Vortrag und Diskussion mit Eduardo Díaz, Patricia Guzmán und Iván Saldías
Freitag 4.10. um 19 Uhr
Mehringhof (Versammmlungsraum)
Gneisenaustraße 2a, Kreuzberg
Chile wurde unter der Diktatur Pinochets zum neoliberalen Modellland
umgestaltet, mit entsprechend schwierigen Bedingungen für
gewerkschaftliche Arbeit. Dennoch ist es den Beschäftigten
ausgerechnet in Chile gelungen, die erste Gewerkschaft weltweit beim
gewerkschaftsfeindlichen Konzern Wallmart zu gründen. Dabei haben ihnen
nicht zuletzt Erfahrungen aus dem klandestinen Kampf während der
Diktatur geholfen. Nun geben sie ihre Erfahrungen an andere
Belegschaften in Chile weiter und unterstützen sie beim Aufbau
kämpferischer Gewerkschaften.
Wir wollen mit ihnen diskutieren, inwieweit diese Erfahrungen auch für
deutsche Belegschaften nützlich sein können, die z.B. bei der Gründung
von Betriebsräten nicht selten der Gefahr der Kündigung ausgesetzt sind.
Außerdem wollen wir schauen, welche Möglichkeiten der internationalen
Zusammenarbeit zwischen Gewerkschafterinnen es gibt – innerhalb von
Konzernen, aber auch entlang von Produktionsketten. Immerhin sind auch
viele deutsche Firmen in Chile aktiv, und Belegschaften an verschiedenen
Standorten gegeneinander auszuspielen ist gängige Geschäftsstrategie, um
Kürzungen durchzusetzen.
Allerdings stehen dabei oft auch unmittelbare Interessen der
verschiedenen Belegschaften gegeneinander, was Solidarität erschwert.
Der Widerstand gegen das Kapital kann letztlich jedoch nur als
gemeinsamer Kampf erfolgreich sein. Wie man sich in dem Spannungsfeld
zwischen Wunsch nach Erhalt des Arbeitsplatzes, dem Wunsch nach
Solidarität mit anderen und der Notwendigkeit seine Lebensbedingungen
nicht fortwährend wieder in Frage gestellt zu bekommen, gemeinsam
organisieren kann, möchten wir gern diskutieren.
Die Veranstaltung wird auf deutsch und spanisch stattfinden mit
konsekutiver Übersetzung ins Deutsche.
Organisiert mit freundlicher Unterstützung der Gruppe [pærıs].
www.paeris.net